Am 20. Mai 2015 hielt Dr. Clemens Appl, LL.M. in der Betriebsversammlung des wissenschaftlichen Personals der WU Wien einen Impulsvortrag zum Thema "Wem gehören meine Folien?". Dabei wurden mit den anwesenden Teilnehmer/inne/n gleich mehrere Themen diskutiert, welche auch im Rahmen des Forschungsprojekts eine zentrale Rolle einnehmen und in den Workshops mit den Fokusgruppen behandelt werden.
Zunächst informierte Dr. Appl über die urheberrechtlichen Grundlagen, wobei vor allem Fragen der Qualifikation von wissenschaftlichen Werken unter die urheberrechtlichen Werkkategorien, der Schutzvoraussetzungen sowie der Inhaberschaft der Rechte im Zentrum standen. Vor allem die Rechtsfolgen einer durch gemeinschaftliches Schaffen entstehenden Miturheberschaft sind für wissenschaftliche Autoren zunehmend von Relevanz, da – sofern wissenschaftliche Werke von mehreren Autoren gemeinsam erstellt werden – diese auch nur gemeinschaftlich über die Verwertung verfügen können.
In weiterer Folge drehte sich die Diskussion vor allem um den Grundsatz, dass Arbeit- oder Auftraggeber urheberrechtliche Befugnisse nicht automatisch erwerben, in den Arbeitsverträgen der WU aber eine Übertragung der Verwertungsrechte vorgesehen ist. Davon sind letztendlich aber nur Werke erfasst, welche explizit im Auftrag der Arbeitgeberin erstellt werden, wodurch die Urheberrechte an den im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung geschaffenen Werken bei den Schöpfern selbst liegen und nicht kraft Dienstverhältnis auf die Wirtschaftsuniversität übergehen.
Schlussendlich hat es hinsichtlich der rechtlichen Qualifikation von (Selbst)Plagiaten und der Zulässigkeit von Foto- und Videoaufnahmen in Lehrveranstaltungen auch eine lebhafte Diskussion zu Themen gegeben, welche auch in den Workshops mit den in das Forschungsprojekt involvierten Schüler/innen von großer Relevanz sind.
