Mit dem Forschungsanliegen des Forschungsprojekts „Vom User Generated Content zum User Generated Copyright“ werden insgesamt drei wissenschaftliche Ziele verfolgt:
Ziel 1 besteht in der Erforschung der Nutzer/innen/interessen bezüglich typischer Nutzungsformen von digitalen Inhalten. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf Jugendlichen im Alter von 14-20 Jahren. Zur Feststellung der Nutzer/innen/interessen werden in Workshops mit unterschiedlichen Fokusgruppen qualitativ-empirische Erhebungen durchgeführt. Gegenstand dieser Erhebungen sind sowohl Aspekte des tatsächlichen Nutzungsverhaltens als auch die „Awareness“ der Akteure über die urheberrechtliche Dimension der Nutzungshandlungen. Darüber hinaus werden auch die Erwartungen der Nutzer/innen an eine interessensgerechte, ausgewogene Urheberrechtsordnung ermittelt.
Ziel 2 besteht in weiterer Folge in der Ermittlung eines Anforderungsprofils für ein modernes Urheberrecht, welches den Gegebenheiten des realen Nutzungsverhaltens gerecht wird und eine ausgewogene Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder erzielt. Dazu werden zunächst qualitativ-empirische Erhebungen der Interessen anderer Stakeholder-Gruppen (bspw der Rechteinhaber oder der Verwerter) vor allem in Form von Expert/inn/en-Interviews durchgeführt. In weiterer Folge wird ein Abgleich dieser Interessen mit den Nutzer/innen/interessen durchgeführt und eine Evaluierung der Erkenntnisse in Zusammenarbeit mit den Schüler/innen des TGM Wien vorgenommen.
Ziel 3 liegt darauf aufbauend zunächst in einer Auslotung des privatautonomen Gestaltungsspielraums, welcher auf Basis des nationalen, europäischen und internationalen Rechtsrahmens besteht. Sofern sich auf Basis des ermittelten Anforderungsprofils Regelungsdefizite feststellen lassen, welche nicht durch privatautonome Selbstregulierung ausgeräumt werden können, sollen (de lege ferenda) Regelungsvorschläge zur Modernisierung des Urheberrechts entworfen und in den öffentlichen Meinungsbildungsprozess eingebracht werden.